Wir wollen aus gegebenen Anlass auf den Text der Ultraszene Mainz hinweisen den wir unterstützen. Auch unsere Gedanken sind, seit wir von dem tragischen Vorfall erfahren haben, bei Andre. Auf diesem Weg wollen wir ihm alles Gute wünschen.
Bitte akzeptiert die Entscheidung der aktiven Gruppen am Sonntag die ersten Minuten zu schweigen. Nach einem solchen tragischen Unfall können und wollen wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, der Vorfall ist nach wie vor bei uns präsent.
Text der Ultra Szene Mainz:
Mit Entsetzen hat unsere Gruppe die Vorfälle, die sich am Samstagabend am Kölner Hauptbahnhof ereignet haben, zur Kenntnis genommen.
Wir befinden uns alle in einem tiefen Schockzustand und sind in Gedanken bei dem verletzten Anhänger aus Nürnberg.
Es ist schwer nach solchen Momenten zum Alltag überzugehen und wir können und wollen das auch nicht. Das Ausmaß und die weitreichenden Folgen dieses Vorfalls sind einfach zu präsent und begleiten jeden von uns gedanklich in unserem Privatleben außerhalb des Fußballs.
Unsere Gruppe war zwar bei den dramatischen Ereignissen in Köln längst auf dem Rückweg nach Mainz, sieht sich aber dennoch in der Pflicht zu handeln. Wir haben uns entschlossen die ersten Minuten des kommenden Spiels gegen den FC Bayern München nicht zu supporten und hoffen, dass sich der Rest des Stadions uns anschließt.
Damit wollen wir unsere tiefe Betroffenheit über die Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof zum Ausdruck bringen. Ebenso wollen gerade wir uns hinterfragen: Darf man überhaupt Gewalt ausüben? Wie weit kann man gehen? Wann ist eine Grenze erreicht? Wann ist der Fußball nicht mehr der zentrale Aspekt? Jeder Fußballfan sollte sich diese Fragen stellen und sich mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen.
Es sollten alle Mainzer Fans die vielen, noch unbestätigten Meldungen und die unklare Lage ausblenden und ihr Mitgefühl mit dem schwer verletzten und dauerhaft geschädigten Menschen zum Ausdruck bringen.
Ultraszene Mainz im November 2011