HKM mit Ambitionen bei Solicup

Am übernächsten Wochenende findet der von der Ultraszene organisierte Solicup statt. Dabei geht es für die HKM nicht nur um die Ehre, sondern um den Turniersieg. Dieses Ziel steht für die Equipe im Vordergrund. „Wir fahren am Samstag in einer Woche nicht nach Mombach, um uns abschlachten zu lassen. Wir treten mit Visionen und Zielen an, wir wollen den Glaspokal mit nach Hause nehmen und uns die Chancen für das Double offen lassen!“, steckt der Präsident Viering auf der Pressekonferenz die Ziele klar. Auf die Frage der anwesenden Journalisten, ob das Ganze nicht etwas dick aufgetragen sei, winkt Viering ab und ergänzt: „Für einen Großteil der dort antretenden Teams reichen doch 1,8 Promille bei uns völlig aus. Wir brauchen uns nicht verstecken. Wir haben die regionale Klasse und wer den Turniersieg haben will, muss zuerst an uns vorbei.“ Die Menschschaft demonstrierte in den vergangenen Wochen eine ungeheure Moral und Willen. Fit wie nie wurden sogar Sonderschichten eingelegt, um endlich den ganz großen Pokalerfolg herbeizuführen. In einem gemeinsamen Statement erklärte das Team: „Wir sind optimistisch und gehen voller Motivation in die diesjährige Pokalrunde. Drei Jahre kein Titel sind genug, wir sind reif und erfahren. Wir haben die perfekte Mischung in der Menschschaft. Viele Spieler sind im besten Fussballalter, haben bereits 7 Solicup´s gespielt und daher die entsprechende Erfahrung. Aber auch die Jungen haben einen entsprechenden Platz im Kader. Wir wollen endlich die beiden Pokale gewinnen und uns unsterblich machen.“ Dabei steht nicht nur das Mainzer Fusballgeschehen an vorderster Stelle, sondern auch die Nationalmannschaft wird davon klar partizipieren. Gewinnen die Reck_innen der HKM die beiden Titel, steigen auch gleichzeitig die Chancen auf einen schwarz-rot-geilen Erfolg im kommenden Jahr an der Copacabana. Christian Viering kommentierte die Meldung der Menschaft mit sehr erfreuten Worten: „Wir haben seit Längerem die Strukturen geschaffen und in den letzten beiden Jahren ein gutes Team geformt. Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Wir sehen das Potential und jetzt können wir endlich die Erfolge ernten!“ Auch der Coach der HKM schwärmt und lobt in höchsten Tönen: „Die Trainingsleistungen stimmen absolut und machen mir sehr viel Mut. Einige Spieler sind endlich an dem Punkt, um ihr gesamtes Potential abzurufen. Der Zeitpunkt, auf den einige Spieler seit über 7 Jahren hinarbeiten, ist jetzt da! Körperliche Fitness gepaart mit der enormen Erfahrung wird uns zum Sieg bringen. Ich habe noch nie eine solche Einheit erlebt.“ Auch im Hinblick auf die Auslosung am vergangenen Mittwoch bleibt der Puls auf niedrigem Niveau. Die befürchtete Hammergruppe ist ausgeblieben. Allerdings sind die Gegner auch sehr schwer einzuschätzen. Die Red Side ist immer mal wieder für einen Überraschungserfolg gut und auch beim Colectivo ist nur die Frage, mit wie vielen Personen aus der Oberligamannschaft von Kastel sie antreten werden. Bei den anderen beiden Teams ist wohl die Tagesverfassung ausschlaggebend und stark an den Vorabend geknüpft. „Der zweite Platz ist absolut drin, wir zweifeln nicht an unseren Leistungen und blicken nach wie vor optimistisch auf den Samstag“, so der Trainer weiter. Allerdings muss in diesem Jahr erneut mit Schikanen der anderen Menschschaften und deren Fans bzw. Chaoten gerechnet werden. Im letzten Jahr wurde man im Vorfeld in eine Todesgruppe gelost, aberwitzige Verpflichtungen getätigt, der Platz gestürmt und die Mannschaft mit Wasserbomben attackiert. Das wird man sich in diesem Jahr nicht gefallen lassen. So hat Viering alle zehn Personen der Fananwaltschaft engagiert, um sofort reagieren zu können. „Wenn schon die deutschen Gerichte nicht handeln und solche Chaoten hinter Schloss und Riegel bringen, kümmern wir uns selbst darum. Jede Kleinigkeit wird geahndet, wir werden schon sehen, wer danach noch lacht!“, kommentiert Christian Viering das Geschehen im letzten Jahr mittlerweile sichtlich wütend! Inwiefern solche Aussagen von Christian Viering ernstzunehmen sind, wird von der restlichen offiziellen Seite nicht kommentiert. Der Teammanager äußerte sich nur wie folgt: „Christian hat es zur Zeit nicht leicht. Die Ereignisse der letzten Wochen machen ihm sehr zu schaffen. Die Affäre um die Steuerhinterziehung durch Zigarettenschmuggel (Anmerkung der Redaktion: Dabei handelt es sich um mindestens drei bis vier Stangen aus Luxemburg) hinterlässt eben Spuren, aber wir lassen ihn nicht im Regen stehen. Wir stehen zu ihm, Christian ist unser Freund, ein Teil dieses Vereins und eine jahrelange Identifikationsfigur. Wir haben ihm viel zu verdanken, ohne ihn wären wir heute nicht hier und so weit. Auch die Menschschaft wird erbarmungslos für ihn kämpfen.“ Sollte der Turniersieg gelingen, wird allerdings nicht zu ausgiebig gefeiert. Wir planen zwar ein abendliches Bankett mit frisch Gegrilltem und einer kühlen Club Mate, die Menschschaft wird aber dann weiterhin konzentriert auf das eigene Turnier zwei Wochen später hinarbeiten. Erst nach diesem Erfolg wird sich die Menschschaft auch den Fans in der Stadt präsentieren. Dann soll es nämlich in einem geschlossenen Gelenkbus der MVG quer durch die Stadt gehen, um die Erfolge mit den Fans ausgiebig zu feiern und sich in das goldene Buch der Stadt Mainz einzutragen! Das gesamte Team, der Fanclub und auch die Fans drücken sich dabei selbst die Daumen!

Handkäsmafia – Stern des Südens!

DFB-Wahnsinn abpfeifen!

Am ersten und vermutlich auch am bevorstehenden zweiten Spieltag der aktuellen Saison werden die Mannschaftskapitäne der Heimmannschaften einen Text der Sportverbände verlesen. Diese Aktion ist eine der Reaktionen, die beim Sicherheitsgipfel in Berlin beschlossen wurden, um das „Fanproblem“ und insbesondere den Einsatz von Pyrotechnik in den Griff zu bekommen.
Eben dem Sicherheitsgipfel, zu dem erneut keine Fanvertreter eingeladen waren, bei dem Vertreter der Verbände und Vereine über die Fans, statt mit ihnen gesprochen haben. Noch schlimmer wiegt, dass dort ein Verhaltenskodex ohne Einbezug der Fans ausgearbeitet wurde, der uns nun vorschreiben soll, wie wir unsere Fankultur ausleben sollen.
Aber wer gibt Politikern oder Leuten aus den Logen das Recht Fankultur zu definieren, ohne uns Fans zumindest zu fragen? Für uns ist klar, dass wir einen solchen Kodex niemals akzeptieren werden, da ihm in unseren Augen jede Legitimation fehlt. Dabei spielt es keine Rolle, dass viele Punkte auch für uns Selbstverständlichkeiten sind.
Der verlesene Text richtet sich gegen Gewalt, Rassismus und Böller, was allesamt absolut nachvollziehbare und unterstützenswerte Aufrufe sind. Im selben Atemzug wird aber auch der Einsatz von Bengalos genannt, was ein rhetorisch nicht ungeschickter, aber dennoch leicht durchschaubarer Schachzug seitens der Verbände ist. Hier wird bewusst daran gearbeitet, den Einsatz von Pyrotechnik weiter zu dämonisieren und den Fans so jedwede Lobby für ihre Legalisierungsbemühungen zu nehmen, indem Bengalos in einen Topf mit Rassismus oder Gewalt geworfen werden. Anstatt den Dialog zu suchen und tatsächlich ergebnisoffen zu diskutieren, täuschen die Offiziellen die Öffentlichkeit immer wieder mit falschen Behauptungen. Mal mit einer tendenziösen Umfrage, mal mit einem falsch ausgelegten Rechtsgutachten. Das Thema ist leider derartig komplex, dass man den Ottonormalfan schnell mit einigen Schlagworten davon überzeugen kann, dass es sich nur um Randale und Chaoten handele. Ein sachlicher Diskurs, bei dem die Fans argumentativ wirklich erstaunlich gut aufgestellt sind, wird so im Keim erstickt.
Der nun verlesene Text ist für uns daher kein ernst gemeintes Bekenntnis gegen Gewalt, Rassismus oder Böller, sondern ein populistischer, von oben oktroyierter Versuch das Stadionpublikum gegen Pyrotechnik aufzuhetzen. Schon in Freiburg hat die USM unter dem Motto „DFB-Wahnsinn abpfeifen“ eine Protestaktion mit Hilfe des Einsatzes von Trillerpfeifen bei der Verlesung des Textes durchgeführt. Wir unterstützen diesen Protest, da wir die Formulierungen als manipulativ und fernab jeder Sachlichkeit empfinden. Sollte der Text auch am Freitag verlesenen werden, sollte es egal sein, wie die Reaktionen im Stadion dann aussehen. Uns ist sehr bewusst, dass ein Großteil diesen Text unreflektiert abnickt und ihn mit Applaus belegt. Jeder sollte daher in der Lage sein, andere Meinungen zu akzeptieren. Da brauch es keine in die Luft gereckten Mittelfinger oder wilden Pöbeleinlagen! Trotzdem möchten wir euch alle bitten, ganz genau über diesen Text nachzudenken. Auch wer dem Einsatz von Pyrotechnik kritisch gegenübersteht, sollte die hier angewandte Methodik hinterfragen.

Kurve Nazifrei!!

In letzter Zeit gab es wieder vermehrt rechtsradikale und homophobe Ausfälle in Deutschlands Stadien zu beobachten. Bereits in der vergangenen Rückrunde zeigte die BVB-Ultragruppe „Desperados“ homophobe Spruchbänder, die an Werder Bremens Ultragruppen gerichtet waren, welche sich wiederum sehr engagiert gegen Diskriminierungen einsetzen. Im Nachgang wurde dieser Vorgang heruntergespielt, „man wäre sich der öffentlichen Wirkung nicht bewusst gewesen“. Selbst BVB Geschäftsführer Watzke äußerte sich im TAZ –Interview relativierend und gibt indirekt sogar der „schwulen Bremer Fangruppe“ die Schuld, da diese zuerst provoziert hätte. Ein Hohn, wenn man sich ein wenig über die „DES“ informiert, so fielen sie in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsradikale Schriftzüge und Aufkleber wie „Juden GE“ oder durch Kontakte zur organisierten Dortmunder Neonaziszene auf. Am ersten Spieltag dieser Saison gab es auf der Dortmunder Südtribüne erneut ein Spruchband unbekannter Verfasser, aber wieder mit deutlich rechtsextremen Hintergrund zu sehen. Auf diesem wurde die Solidarität mit dem kürzlich verbotenen Nationalen Widerstand Dortmund erklärt. Derartig vorbelastet können wir solche Vorfälle nicht als Naivität betrachten, sondern als gezielte Provokationen und Angriffe gegenüber Minderheiten.
Auch in Aachen kommt es in den letzten Monaten regelmäßig zu Übergriffen der rechtsoffenen Ultragruppe „Karlsbande“ gegenüber den Aachen Ultras (ACU), die sich deutlich antifaschistisch positionieren. Ihren Höhepunkt fand diese Auseinandersetzung nun vor kurzem beim Auswärtsspiel in Saarbrücken, wo Mitglieder der Karlsbande die ACU erneut tätlich angriffen. Alemannia Aachen hat nun reagiert und die Karlsbande und ihre Symboliken rund um den Tivoli verboten.
Wir dürfen vor solchen Vorfällen die Augen nicht verschließen und müssen weiterhin dafür sorgen, dass die Fankurven ein Platz sind, an dem menschenfeindliche Tendenzen keinen Spielraum haben. Jeder ist in der Pflicht aktiv gegen Diskriminierungen einzuschreiten, zögert in einem solchen Fall nicht die Initiative zu ergreifen! Lasst euch nicht einschüchtern und holt im Zweifel andere Fans zur Hilfe.
Ausdrücklich möchten wir unsere Solidarität allen Gruppen erklären, die mit solchen Problemen zu kämpfen haben, lasst euch nicht unterkriegen und kämpft weiter für nazifreie Kurven!

Kein Fußbreit den Faschisten – im Stadion nicht und auch nirgends sonst!

Zaunfahnenverbot beim Pokal in Koblenz!

Mit großer Verärgerung haben wir gestern die Nachricht erhalten, dass Zaunfahnen im Block und am Zaun beim Pokalspiel nicht erlaubt sein werden. Die ursprüngliche abgestimmte Lösung mit dem zuständigen Sicherheitsdienst wurde kurzfristig von Polizei und DFB in der abschließenden Sicherheitsbesprechung gekippt. Als Grund wurde wieder einmal die Befürchtung eines Einsatzes von Pyrotechnik genannt.
Für uns sind Zaunfahnen ein zentraler Bestandteil unserer Fankultur, sie gehören an den Zaun und nicht irgendwo im Innenraum ausgelegt. Ebenso ist die Mainzer Fanszene nicht dafür bekannt, ständig Pyrotechnik abzubrennen, sondern beschränkt sich auf 2, 3 besondere Spiele pro Saison, in denen möglichst kontrolliert Pyrotechnik zum Einsatz kommt.
Ein derartiges Verbot empfinden wir daher als eine willkürliche Vorverurteilung und Kriminalisierung unserer Fanszene von Seiten des DFB und der Polizei. Wir fragen uns gleichzeitig, ob das nun der neue Weg dieser beiden Institutionen ist, Fankultur dauerhaft zu beschränken und Fans unter Generalverdacht zu stellen? Wieso gilt ein Spiel gegen einen unterklassigen Gegner ohne nennenswerte Fanszene plötzlich als Risikospiel höchster Kategorie und wir Fans werden mit Verboten belegt?
Klar ist, dass dieser Weg fernab von Dialog und Kommunikation in keinem Fall geeignet ist, Probleme zu lösen. Im Gegenteil, es fördert schon in den Tagen vor dem Spiel eine negative Grundstimmung!

Wir fordern deshalb die Polizei und insbesondere den DFB auf, endlich ihre Verweigerungshaltung aufzugeben, Faninteressen ernster zu nehmen und Abstand von solchen fragwürdigen Maßnahmen zu nehmen.

Fakten statt Populismus bitte!

Am Samstag wurde im Gästeblock ein Böller gezündet, wobei leider 3 Menschen verletzt wurden, denen wir auf diesem Wege unsere besten Genesungswünsche zukommen lassen. Auch in der AZ war der Vorfall Thema und 05-Präsident Harald Strutz konnte es sich nicht nehmen lassen, dieses Ereignis für seinen ganz persönlichen Kampf gegen Pyrotechnik zu instrumentalisieren:

Aus Sicht von 05-Präsident Harald Strutz hat der Vorfall erneut „das unglaubliche Gefährdungspotenzial“ beim Einsatz von Pyrotechnik in den Kurven gezeigt. „Jeder vernünftige Mensch, auch jeder vernünftige Ultra, muss doch nachvollziehen können, dass es völlig illusorisch ist, über die Freigabe zu diskutieren“, sagte Strutz dieser Zeitung. Freilich sei es nur ein „Promillesatz der Fans, die versuchen Pyro im Stadion durchzusetzen, ohne eine Ahnung von den Risiken zu haben.“ Diese Leute würden sich offenbar ihre „eigene Wirklichkeit“ erschaffen.“ (AZ Online vom 7.5.2012)

Mit diesen Aussagen entlarvt Herr Strutz sich selbst in seiner Unkenntnis über die Anliegen der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren“. Mehrfach wurde sich dort öffentlich und vehement gegen den Einsatz von Böllern ausgesprochen. Böller waren und sind nie Bestand irgendwelcher Forderungen gewesen. Gerade hier in Mainz ist es ganz allein Verdienst der Selbstregulierung innerhalb der Fanszene und insbesondere den ultraorientierten Gruppen, dass eben keine Böller mehr zum Einsatz kommen. Als DFL-Vize und Vorstandsmitglied des DFB, also den Institutionen, die einer Legalisierung an vorderster Stelle im Wege stehen, sollten Herrn Strutz diese Details bekannt sein. Daher gibt es wohl nur zwei mögliche Gründe für die getätigten Aussagen! Entweder hat er erschreckender Weise einfach keine Ahnung wovon er spricht, oder aber, er versucht die Öffentlichkeit bewusst durch Weglassen solcher Informationen gegen Pyrotechnik aufzubringen.

Aus gegebenem Anlass möchten wir euch daher noch mal unsere Pyro-FAQ ans Herz legen ( http://handkaesmafia-mainz.de/?p=201 ). Wenn wir über Pyrotechnik reden, dann doch bitte sachlich und auf Fakten fundiert!

Fantage ohne Mainz 05?

Am Samstag spielen unsere Nullfünfer zum letzten Mal in dieser Saison, vor dem Spiel findet am Bruchweg ein von der Fanszene organisiertes Frühstück zur Finanzierung der Mainzer Fantage statt. Einige von euch werden schon von dieser Veranstaltungsreihe gehört haben, vom 6. -13. September soll es mehrere Diskussionsrunden, Workshops und einen Filmabend geben, bei denen der Fokus auf fanpolitischen Themen liegt. Organisiert von Fans für Fans soll in einem konstruktiv-kritischen Rahmen über Themen wie Pyrotechnik, Stimmung oder die Rolle der Ultras in der Öffentlichkeit gesprochen werden. Die Fantage sollen eine Plattform bieten, um mit allen Fans in den Dialog zu treten und bestehende Vorurteile und Missverständnisse untereinander zu klären. Uns ist es dabei wichtig ein möglichst breites Spektrum an Nullfünfern zu erreichen, deshalb haben wir schon jetzt in der früheren Planungsphase viele Fans und Fanclubs miteinbezogen. Auch Vertreter von Mainz 05 bekamen das Konzept vorgestellt, unsere Anfrage die Räumlichkeiten des neuen Stadions zu nutzen stieß dabei ebenfalls auf positive Signale.
Am gestrigen Donnerstag erreichte uns dann völlig überraschend eine Benachrichtigung von Vereinsseite, laut Vorstandsbeschluss möchte der Verein uns nun doch keine Räumlichkeiten für die Fantage zur Verfügung stellen. Begründet wurde dieser Entschluss mit den Strafen, die Mainz 05 diese Saison bezahlen musste – ein Zusammenhang, der sich für uns nicht erschließt. Der Dialog zwischen Fans ist der falsche Rahmen, um Sanktionen gegenüber bestimmten Fangruppen durchzusetzen. Ebenfalls bekräftigte der Verein nochmal uns auf keinen Fall seine Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen, danach hatten wir allerdings auch nie verlangt. Das dritte Argument war dann, dass ja auch andere Fanclubs Anfragen bezüglich der Nutzung stellen würden. In diesem Fall geht es allerdings nicht um die Weihnachtsfeier eines Fanclubs, sondern um eine Veranstaltungsreihe, die von einem breiten Bündnis verschiedenster Fangruppen für die gesamte Fanszene des 1. FSV Mainz 05 organisiert wird. Auch unsere Rückfrage bei Manager Christian Heidel brachte vorläufig kein anderes Ergebnis.
Seit einigen Wochen stecken viele Mitglieder unserer Gruppen viel Arbeit in die Organisation der Fantage, der Entschluss des Vereins trifft uns dabei wie ein Stich ins Herz. All die Bemühungen endlich mal alle Fans an einen Tisch zu holen und ein besseres Kommunikationsklima innerhalb der Fanszene zu schaffen, werden durch das Vorgehen des Vereins erheblich erschwert. Es fällt uns schwer unter diesen Umständen am Samstag unser normales Programm im Stadion durchzuziehen, dennoch wollen wir in dieser Angelegenheit nichts übers Knie brechen und schon gar nicht irgendjemanden vor vollendete Tatsachen stellen. Stattdessen wollen wir den Rahmen des Frühstücks nutzen, um mit allen Fans und auch den verantwortlichen Entscheidungsträgern des Vereins in dieser Frage in den Dialog zu treten. Aus diesem Grund wird beim Frühstück ein öffentliches Plenum stattfinden, bei dem jeder die Möglichkeit hat zu Wort zu kommen. Dort werden wir über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Was ihr jetzt schon tun könnt: äußert euren Unmut gegenüber dem Vorstandsentschluss beim Verein, schreibt E Mails, Briefe und führt persönliche Gespräche. Wir hoffen, dass ihr alle zahlreich zum Frühstück erscheint, mit uns den Dialog sucht und einen finanziellen Beitrag zum Gelingen der Fantage im September leistet.

Handkäsmafia
Ultraszene Mainz
Meenzer Metzger

Offener Brief an den SV Werder Bremen

Sehr geehrte Damen und Herren des SV Werder Bremen,

durch diesen offenen Brief möchten wir sie auf die Schikanen hinweisen, mit denen man sich am vergangenen Wochenende als Fan des FSV Mainz 05 im Gästebereich des Weserstadions konfrontiert sah. Nach der gemeinsamen Anreise mehrerer organisierter Fangruppen per Reisebusse wurden bei Ankunft der Busbesatzungen am Eingang des Gästebereichs die Eingänge verschlossen. Stattdessen wurde lediglich ein einziges Tor an der Seite geöffnet und jeder wurde intensiv in einem Container kontrolliert, inklusive Taschen ausleeren, Schuhe ausziehen etc. Die ganze Prozedur zog sich gefühlte Ewigkeiten hin, obwohl genügend Ordner anwesend waren, um die Fans normal und trotzdem gewissenhaft zu kontrollieren. Zeitgleich wurden weitere Fans, die erst nach diesen Fangruppen eintrafen, durch andere Tore ins Stadion eingelassen und eher dezent kontrolliert. Auf Nachfrage bei einem Verantwortlichen des Sicherheitsdienstes hieß es, man filtere lediglich stichprobenweise. Eine Aussage, die natürlich aus der Luft gegriffen war, wurden die Kontrollen im Container direkt mit dem letzten Fan aus besagter Gruppe beendet und ab diesem Punkt nicht mehr durchgeführt.
Pyrotechnik oder sonstige verbotene Gegenstände wurden bei der gesamten Aktion natürlich nicht entdeckt. Uns irritiert das Verhalten des vom SV Werder eingesetzten Sicherheitsdienstes insbesondere unter dem Aspekt, dass der SV Werder sich öffentlich selbst als Verein darstellt, der aktiv gegen Diskriminierungen vorgeht. Wenn aber hier nun eine Personengruppe gezielt anders behandelt und grundlos schikaniert wird, ist das für uns letztendlich nichts anderes, als Diskriminierung. In diesem Fall ausgehend vom SV Werder Bremen.
Weiterhin war auf den Toiletten im Gästebereich kein Klopapier vorzufinden, ja nicht mal eine Halterung dafür war in den Kabinen angebracht. Wer also nach mehreren Stunden Busfahrt sein Geschäft verrichten wollte, musste sich daher notgedrungen andersweitig Papier beschaffen. Vermutlich sollte man im Vorraum abschätzen, wie viel Papier man wohl benötigt und sich dann von einer dort angebrachten Papierrolle eine gewisse Menge abreißen. Ein solcher Zustand ist in unseren Augen einfach nur menschenunwürdig.
Die nächste sinnlose Regelung betrifft dann den Gästeblock selbst. Dorthin darf man nämlich keine Getränke mitnehmen, sondern diese nur hinter dem Block konsumieren. Entweder konsumiert man also vor den Halbzeiten die Getränke, trinkt sie während des Spiels in wenigen Schlücken, oder nimmt einfach in Kauf, mehrere Spielminuten zu verpassen. Der Genuss eines Erfrischungsgetränks während des Spiels ist somit für „Gäste“ ausgeschlossen.
Als regelrecht stümperhaft stellte sich bereits kurz vor Anpfiff die Kommunikation der Bremer Fanbetreuung heraus. Für die im Vorfeld angemeldete Jubiläumschoreografie des Fanclubs „Gensfleisch Connection“ wurden den Mainzer Fans falsche Maße des Blockes mitgeteilt. Die extra angefertigte und auf Anordnung ihres Vereins mit teurem Brandschutz versehene Blockfahne passte dann aufgrund von Pfeilern im Block vorne und hinten nicht und die ganze Mühe im Vorfeld war völlig umsonst. Hätten wir noch Verständnis für eine geringe Abweichung bei den genauen Maßen, so können wir bei mehreren Metern Fehlmessung nur ratlos den Kopf schütteln.
Auch die Platzierung des Gästefanblocks in der hintersten Ecke des Stadions bekräftigt den Eindruck, dass auswärtige Fans beim SV Werder keine willkommenen Gäste sind, sondern lediglich widerwillig gebilligt werden. Wir fordern die Verantwortlichen des SV Werder daher dringend auf, ihre Handlungsweisen gegenüber den Anhängern der Gastmannschaften grundlegend zu überdenken. Wir sehen gerade Vereine und Ordnungskräfte in der Vorbildfunktion, Gäste auch als solche zu behandeln, denn nur so werden die Voraussetzungen für ein unaufgeregtes Fussballerlebnis geschaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Handkäsmafia Mainz

KaisersLautern HeulSusen

Das Derby gegen den 1.FC Kaiserslautern liegt jetzt schon einige Tage zurück und trotzdem sind nach wie vor viele Geschehnisse rund um das Spiel Gesprächsthema. Durch ein an Weinerlichkeit kaum zu überbietendes Statement und haufenweise anderem traditionellen Müll aus der Ecke des traditionellsten aller Traditionsvereine sehen wir uns bemüßigt, zu dem ganzen Theater ein paar Worte zu verlieren.
Im besagten Heulpamphlet der Fanvertretung Kaiserslautern werden zunächst alle möglichen Vorfälle aufgezählt, was die Mainzer alles fürchterlich Böses getan haben. Immerhin akzeptieren sie dies noch als Derbygeplänkel und wollen sich darüber nicht beschweren. Warum zählt ihr das dann alles so haarklein auf?
Danach beginnen die Fritz-Walter-Fundamentalisten sich über Verunglimpfungen ihres großen Idols auszulassen und fordern alles und jeden dazu auf, gegen Mainz 05 und seine Fans aktiv zu werden. Zunächst einmal fragen wir uns, wo genau eine Beleidigung gegenüber Fritz Walter ausgesprochen worden ist. In 2 Spruchbändern der Ultraszene und Meenzer Metzger wurde Fritz Walter erwähnt „Gegen eure Finanzen ist Fritz Walter das blühende Leben“ und „Fritz Walter ist tot…al traditionell“. Jeder muss zugeben, dass die Finanzsituation des FCK nicht die allerbeste und deshalb durchaus mit einem Toten vergleichbar ist. Man kann den Vergleich als geschmacklos empfinden, beleidigend ist er definitiv nicht. Das zweite Spruchband wollte bewusst eine Reaktion des FCK-Anhangs provozieren, welche dieser dann auch mit wütenden Gesten Richtung Rheinhessentribüne lieferte, um dann die Verarschung aufzulösen und eine lange Nase zu zeigen. Aber auch hier können wir keine Beleidigung feststellen. Die Aussage, dass Fritz Walter vor einigen Jahren gestorben sei, ist nun mal nichts anderes, als ein Fakt. Aber scheinbar reicht es, wenn Mainzer Fans den Namen Fritz Walters nur in den Mund nehmen oder auf eine Tapete schreiben, um Reaktionen vergleichbar der Geschichte rund um die Mohamed-Karikaturen auszulösen. Scheinbar will der FCK-Anhang die Metapher einfach nicht verstehen. Keiner in Mainz kann mehr euer elendiges Geschwafel von Tradition, Fritz Walter usw. ertragen. Nur weil ihr heutzutage ein einziger Scherbenhaufen seid, klammert ihr euch an die Vergangenheit und glorifiziert immer wieder Geschichten längst vergangener Tage. Wenn wir also sagen: „Fritz Walter ist tot!“, dann steht Fritz Walter nur als Sinnbild für euren gesamten Verein. Eure Erfolge sind Vergangenheit, euer Geld ist weg, der Betzenberg längst nicht mehr gefürchtet und ja, Mainz 05 hat euch sportlich überholt. Die Person Fritz Walter ist uns sowas von egal, aber es scheint euer wunder Punkt zu sein.
Bei den Vereinsvertretern selbst sorgten hingegen die Spruchbänder gegen Marco Kurz, Martin Amedick und Tobias Sippel für die größere Empörung. „So etwas asoziales habe ich noch nie im Stadion gesehen!“ polterte Stefan Kuntz nach dem Spiel. Spätestens beim Training am nächsten Morgen dürfte diese Aussage aber wohl überholt gewesen sein. Da thematisiert die Mainzer Fanszene auf einem Spruchband also ein Gerücht, was beim FCK längst bekannt und mittlerweile sogar bis nach Mainz durchgedrungen ist. Klatschzeitschriften, Late Night-Formate oder Comedians verdienen mit sowas ihre Brötchen und der FCK springt deshalb gleich im Dreieck. Es drängt sich der Eindruck auf, dass Stefan Kuntz und Marco Kurz nicht verstanden haben, dass man sich bei einem Derby nicht mit Samthandschuhen anfasst. Damit passen sie gut zu ihrer desolaten Mannschaft, die das Derby zu keiner Zeit annahm und sich folgerichtig von unserer Elf abschlachten ließ.
Besonders befremdlich empfinden wir in diesem Zusammenhang die konkreten Handlungsaufforderungen an Vertreter von DFB, DFL und der beiden Vereine. Die Fanvertretung fordert in ihrer Stellungnahme direkt zu repressiven Maßnahmen gegen die Mainzer Fanszene auf. Dies hat dazu geführt, dass der Verein Mainz 05 in Zukunft darauf besteht, dass Spruchbänder im Vorfeld inhaltlich kontrolliert werden. Damit haben Fanvertreter des FCK dazu beigetragen, dass unsere Fanszene sich nun mit dem Problem der Zensur auseinandersetzen muss. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass mindestens ein Mitglied dieser sogenannten Fanvertretung Mitglied einer Ultragruppe ist, ja sogar der Vorsänger der Westkurve. Wie kann man sich als Ultrà bezeichnen, Fahnen gegen Stadionverbote aufhängen und in Initiativen wie Pro Fans gegen Repressionen mitarbeiten, aber gleichzeitig eben diese gegen andere Fans fordern? Dieses Verhalten ist an Heuchelei nicht zu überbieten!
Im letzten Absatz findet sich dann eine Legitimation für Gewalttaten gegen Mainzer Fans. Die Fanvertretung gibt sich zwar ganz große Mühe, sich glaubwürdig zu distanzieren, lässt aber durch die Zeilen ihre deutliche Sympathie für derartige Aktionen durchblitzen. Noch viel schlimmer, sie bietet schon im Vorfeld ein passendes Motiv und eine spätere Entschuldigung für derartige Aktionen an.
Der gesamte Text ist ein einziges Armutszeugnis für eine offizielle Fanvertretung, insbesondere aber auch der zweifelhafte Versuch von eigenen Problemen abzulenken. Da besuchen Lauterer Fangruppen das Training, um ihr Team zur Rede zu stellen und unter ihnen werden ganz offensichtlich Neonazis geduldet und akzeptiert. Bei dokumentierten Sprüchen wie: “ Ihr Drecksjuden!“ und angeblich gezeigten Hitlergrüßen sehen sich weder Offizielle und vor allem nicht die Fanvertreter in der Lage direkt einzugreifen. Im Nachhinein ist das der Fanvertretung KL dann einen kurzen Dreizeiler wert, natürlich nicht ohne die Ankündigung einer Abrechnung mit den „Machenschaften“ der Mainzer Fanszene, die dann überraschenderweise zu einer mehrseitigen Erklärung ausufert. Dies zeigt deutlich, dass ein Bewusstsein für ein Naziproblem nicht wirklich gegeben scheint und man lieber mit markigen Sprüchen versucht, die negative Aufmerksamkeit auf Andere zu lenken. Statt ernsthafter Aufarbeitung versucht man mit allen Mitteln seine Phalanx aufrecht zu erhalten und wirft wieder mit Parolen wie „Gemeinsam für den FCK“ um sich.
Ihr seid die Opfer? Scheinheilig seid ihr! Kehrt verdammt nochmal vor eurer eigenen Tür bevor ihr meint anderen ans Bein zu pissen!

Nachbetrachtung der Mitgliederversammlung

Das war sie nun, die Mitgliederversammlung! Über 13000 Mitglieder hat Mainz 05 aktuell, von denen lediglich 305 Mitglieder anwesend und stimmberechtigt waren. Sehr ernüchternd, wie viel Interesse doch an Vereinspolitik besteht. Die Zahl von 35 Leuten aus der aktiven Fanszene ist dabei ebenfalls deutlich zu wenig, wenn man bedenkt, welchen Stellenwert diese Veranstaltung für die Zukunft des Vereins einnimmt. Insbesondere auch aus unseren Fanclubreihen hätten es ruhig 1, 2 Leute mehr schaffen können!
Aber selbst diese Tatsache wäre zu verkraften, wenn sich mehr dieser 305 Mitglieder auch mal hinterfragend mit den Handlungen und Geschehnissen innerhalb ihres/ unseres Vereins auseinandersetzen würden.

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